Raphael Wildermann trägt den schwarzen Zimmermannshut mit breiter Krempe und ein weißes, kragenloses Hemd. Darüber eine Weste mit Perlmuttknöpfen, ebenfalls Bestandteil der traditionellen Zunftkleidung. Selbstbewusst stemmt er die Hände in die Hüften und lächelt freundlich. So präsentiert sich der junge Geschäftsmann auf der Website seiner kleinen Firma. Nur 2 Jahre nach Beendigung seiner Ausbildung zum Zimmerer hat Wildermann seinen Ausbildungsbetrieb übernommen. „Mein Chef musste das Geschäft aufgeben und hat mir angeboten, es weiterzuführen.“
„Ich habe die Chance ergriffen“, bestätigt der heute 24-Jährige. Nach seiner Meisterprüfung wagte er den Schritt in die Selbstständigkeit. Ein Traum ging damit in Erfüllung. „Ich wusste schon als Kind, dass ich Zimmerer werden möchte“, so Wildermann. „Ich stamme aus einem kleinen landwirtschaftlichen Betrieb“, erzählt er. „Als meine Eltern ihr Haus umgebaut haben, habe ich den Zimmerleuten bei der Arbeit zugesehen und so den Beruf für mich entdeckt.“
Vom Azubi zum Chef
Nach einigen Praktika und Ferienarbeit bei einer Zimmerei habe sich sein Berufswunsch gefestigt. Die Berufsorientierung in der Schule und den Besuch der Berufsberatung hält Raphael Wildermann für eine wertvolle Unterstützung. Er selbst habe anschließend keine weitere Beratung benötigt. „Ich habe mich 2 Mal beworben und 2 Zusagen erhalten.“ Wildermann begann seine Ausbildung und schloss sie erfolgreich nach 3 Jahren ab. Engagiert und zielstrebig verfolgte er auch danach seinen Weg. Er wurde Geselle und absolvierte den einjährigen Meisterlehrgang. Jetzt ist er nach nur 5 Jahren selbstständiger Zimmerermeister und tritt beherzt in die Fußstapfen seines ehemaligen Chefs.